In Luxemburg geben rund 500 Kirchen und Kapellen Zeugnis von einem lebendigen Kulturerbe. Nahezu alle sakralen Gebäude sind mit Kunstverglasungen ausgestattet. Nach dem zweiten Weltkrieg förderte der luxemburgische Staat die Ausstattung der Kirchen mit Glasmalereien. So entstand eine der interessantesten Galsmalerei-Landschaften Europas, stilistisch vermittelnd zwischen rheinischer und französischer Kunstrichtung.
Bis auf einige Ausnahmen gibt es keine Glasmalereien, die auf die Zeit vor 1848 zurückgehen. Eine neue Einstellung zur Glasmalerei spiegelt sich in den von 1848-1860 von Charles-Laurent Maréchal in Metz für die Liebfrauenkirche (heutige Kathedrale) in Luxemburg geschaffenen Fenstern wider. In den folgenden Jahren werden auch Werke aus Deutschland importiert. Eine einheimische Produktion setzt erst 1891 mit der Eröffnung der Linster-Werkstatt in Mondorf ein. Die Blüte der Nachkriegszeit hängt sicherlich mit den Verglasungen von Louis Barillet für die Kathedrale in Luxemburg und von Anton Wendling für die Basilika in Echternach in den 1930er Jahren zusammen. Nach dem Beheben der Kriegsschäden ist es die Neugestaltung der Kirchenräume im Anschluss an das Konzil Vatikan II, welche namhaften Luxemburger Künstlern neue Ausdrucksmöglichkeiten verschafft. So sind 70% der Luxemburger Glasmalereien jünger als 1945 und mehr als die Hälfte der Fenster ornamental, d.h. mit nicht-figürlichen Darstellungen versehen.
Im Auftrag des Institut national pour le patrimoine architectural - INPA (anc. Service des sites et monuments nationaux) hat die Stiftung Forschungsstelle Glasmalerei des 20. Jahrhunderts e. V. von 2007 bis 2010 alle Glasmalereien des Großherzogtums Luxemburg - rund 5200 Glasmalereien in 500 Gebäuden - erhoben und öffentlich zugänglich gemacht unter http://www.glasmalerei-ev.net/.